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Ein Notfall - Pferd mit akuter Hufrehe!
Als eines der wenigen Unternehmen in der Schweiz bieten wir Kryotherapie (Kältetherapie) für akute Hufrehepferde an. Dabei wird eine Intensiv- resp. Akutbehandlung durch uns aufrechterhalten.
In einer zweiten Phase werden Schmerzmittel und Entzündungshemmer schrittweise "heruntergefahren". Auch während dieser "heiklen" Phase bleiben ein Hufrehepferd unter 24-stündiger Beobachtung und Betreuung.
Was genau ist eine Hufrehe?
Die Hufrehe kann wie folgt definiert werden:
Zur Rettung eines an akuter Hufrehe erkrankten Pferdes haben wir nachstehend einen Notfallplan ausgearbeitet:
Immer wieder teilen uns Pferdebesitzer mit, dass sie sich nach der Diagnose „Hufrehe“ absolut überfordert und hilflos fühlen. Dann wird im Internet nachgesehen und überall stehe etwas anderes. Am Schluss habe man 100 Meinungen, was zur Entspannung der Lage auch nicht gerade förderlich sei. Wir wurden gebeten einen Notfallplan ins Netz zu stellen und Ratschläge abzugeben, wie mit einer solchen Situation umzugehen sei und genau zu erklären, was in der Akutphase eines Hufrehepferdes eigentlich genau abläuft.
Das machen wir doch gerne!
Sobald ein Pferdebesitzer feststellt, dass bei seinem Pferd irgendetwas nicht mehr ganz stimmt – beispielsweise: "mein Pferd bewegt sich schlecht", "mein Pferd ist plötzlich sichtlich verspannt", "mein Pferd bewegt sich wie wenn es auf einer heissen Herdplatte steht", "mein Pferd steht apathisch herum", "mein Pferd ist so ganz anders und unruhig" usw. - sollte in jedem Fall ein erfahrender Pferdetierarzt beigezogen werden. Wird dann tatsächlich eine Hufrehe diagnostiziert, verabreicht der Tierarzt dem Pferd in der Regel als Erstversorgung ein Entzündungshemmer/Schmerzmittel.
Was sollte weiter getan werden?
Damit erreichen wir, dass der Huf vollständig durchblutet werden kann. Schützen Sie Ihr Pferd gegen den Druck vom Boden auf das Hufbein mittels eines 12 mm dicken Comfortpads. Dieses wird mit Klauenband an der Hornkapsel befestigt. Ihr Pferd wird es Ihnen danken – und es ist nicht ausser Acht zu lassen, dass so einer Deformation der Hufbeinspitze vorgebeugt wird.
Gegebenenfalls wird das Pferd auf den Trachten erhöht. Dies ist auch gemäss unseren Erfahrungen absolut richtig und erleichtert dem Pferd das Stehen da entsprechend Last aus der tiefen Beugesehne genommen wird. Diese führt ja bekanntlich hinter dem Strahlbein durch und ist an der Hufbeinspitze angemacht. Ein Höherstellen der Trachtenenden mindert somit den Zug auf die Tiefe Beugesehne, entlastet den Strahlbeinbereich resp. den Hufrollenbereich und verringert somit den Zug auf das Hufbein selbst.
Die Hufbeinspitze wird durch diese Massnahme nicht noch zusätzlich gegen den Boden gezogen.
Wichtig: Lassen Sie das Pferd nicht länger wie 14 Tage in der erhöhten Position stehen! Die Bänder und Sehnen passen sich dieser Stellung an und beginnen sich zu verkürzen. Beim Zurückführen in die ursprüngliche Lage ist äusserste Vorsicht geboten. Das Vorgehen gleicht der Methode welche bei Bockhufen angewendet wird. Gehen Sie dabei undbedingt schrittweise und sehr langsam vor!
Wir haben haben diese Technik auch angetroffen - mit verheerender Wirkung für das Pferd, da ein solches Vorgehen unweigerlich zur Förderung der eintretenden Ischämie (Zerreissen der Weissen Linie) beiträgt. Eine Hufbeinrotation wird durch das Trachteneinkürzen gefördert!
3. Kühlen, kühlen, kühlen...
Das Pferd befindet sich bei einem Hufreheschub in einer Entzündungsphase im betroffenen Huf. Bekanntlich ist das Hufbein an der Weissen Linie in der Hornkapsel aufgehängt - also im Normalfalle optimal stossgedämpft. Diese "Aufhängung" zerreisst - hervorgerufen durch die sich im Huf befindliche Entzündung - immer mehr, solange sich das Pferd in der Akutphase befindet. Diesem Umstand muss nun schnellstens Einhalt geboten werden! Neueste Studien zeigen auf, dass durch das sofortige Kühln bei einem Hufreheschub wesentlich kleinere Schäden am Hufbeinträger (Weisse Linie) festzustellen sind. Um es nochmals zu wiederholen:
Diese bereits erwähnten Studien - eine haben wir auf unserer Seite ins Netz gestellt - und unsere gemachten Erfahrungen haben aufgezeigt, dass durch starkes Kühlen - dabei sollte die Temperatur 2° Celsius oder weniger betragen, also mit Eis - die Tortur der Pferde wesentlich abgekürzt werden kann. Entsprechend schneller kann auch mit dem Entzündungshemmer/Schmerzmittel "heruntergefahren" werden. Bitte beachten Sie, dass das Kühlen mit Leitungswasser nicht ausreicht, da dies im Normalfalle bestenfalls eine Temperatur von 6° Celsius und mehr aufweist. Sollte dem Pferdebesitzer kein Eis, oder dies nicht in genügender Menge zur Verfügung stehen, ist das Kühlen mittels Schlauch immer noch die wesentlich bessere Notfallversorgung, als gar keine Kühlung! Im Normalfalle bleibt somit das Kühlen der Hufe mit Eis die einzige Alternative - es sei denn, das Pferd kann in eine Badewanne - welche speziell für Kryotherapie (Kältetherapie) gebaut wurde, gestellt werden. Wir haben eine solche Badewanne gemäss den Studien von Christopher Pollitt/Andrew van Eps von der University of Queensland (Australien) nachgebaut und im Sommer 2013 in Betrieb genommen. Die Forschungsberichte aus Australien können wir vollumfänglich bestätigen.
Und jetzt wollen wir aufzeigen, wie der Besitzer seines akuten Hufrehepferdes erheblichen Anteil an der Genesung seines Tieres nehmen kann! Was ist zu tun und wie ist dabei vorzugehen?
Ziehen Sie Ihrem Pferd an den betroffenen Hufen eine Socke über und füllen Sie die Socke mit blanken Eisstücken. Der zu kühlende Bereich ist in der nachstehednen Abbildung aufgeführt.
Achtung: In der Fesselbeuge sollten sich keine Eisstücke befinden! Sollte Ihr Pferd anfällig auf Mauke sein, muss die Region der Ballen und Fesselbeuge mit Vaseline geschützt werden.
Achten Sie ferner darauf, dass Sie keine kantigen Eiswürfel verwenden. Ideal sind Eiswürfel, welche für Drinks von Grossverteilern angeboten werden. Und nun ist der Pferdebesitzer gefordert! Sobald die Eisstücke geschmolzen sind, müssen Neue nachgelegt werden. Gemäss den von uns gemachten Erfahrung wird dies jede Stunde der Fall sein - Tag und Nacht! Es ist ganz wichtig, dass der Kühlprozess niemals unterbrochen wird. Je nach Schweregrad der Entzündung werden dafür 24 – 72 Stunden benötigt. Eine lange Zeit – aber es lohnt sich!
Kontrollieren Sie dabei immer wieder den Pulsschlag in der Fesselbeuge.
Er sollte, je länger gekühlt wird, immer schwächer werden. Auch das Eis wird immer langsamer schmelzen und die Abstände für das „Nachlegen“ werden immer länger. Bei Hufschuhen ist Vorsicht geboten. Sie dürfen den Kühlvorgang nicht behindern und auf keinen Fall Wärme fördern. Nochmals – die Wärme muss aus dem Huf abgeführt werden!! Es versteht sich von selbst, dass auch Verbände nicht angebracht werden dürfen. Auch bei Cool-Pads ist Vorsicht geboten. Nach einer gewissen Zeit bewirken sie das Gegenteil – sie wärmen! Verwenden Sie aus diesem Grund ausschliesslich Eiswürfel.
Die Zeit wird kommen und es wird kein erhöhter Pulsschlag mehr festgestellt. Nun ist ein grosser Teil geschafft! Ihr Pferd beginnt sich in der Regel aus eigenem Antrieb wieder vermehrt zu bewegen und Ihnen deutlich aufzeigen, dass das Kühlen nicht mehr angenehm ist. Nun beginnt die heikle Phase des Absetzens der Medikamente. Fahren Sie langsam die Medikamente herunter und kontrollieren Sie regelmässig den Puls. Konsultieren Sie zur Absetzung auch Ihren Tierarzt. Dieser kann Ihnen Angaben zur Dosierung der Schmerzmittel und Entzündungshemmer machen. Behalten Sie jedoch unbedingt den Kühlprozess bei! Erst wenn der Puls als normal angesehen werden kann und sämtliche Medikamente abgesetzt sind, ist die Schlacht geschlagen und gewonnen.
Sie brauchen Hilfe oder wollen mehr Informationen? Bitte kontaktieren Sie uns - wir helfen Ihnen gerne.
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